Wein

UNSER 
WEIN

Unsere Weinberge

Weinbau in und um Johannisberg

Johannisberg liegt im Mittleren Rheingau und nicht direkt am Rhein, sondern etwas höher, genau am 50. Breitengrad. Hier, an der Rodungsgrenze des Taunuswaldes, bewirtschaften wir unsere Weinberge auf einer Höhe von bis zu 220 Metern – rund 12 Hektar Rebfläche insgesamt.

Gemeinsam mit den für Johannisberg charakteristischen Quarzitböden ist vor allem das besondere Mikroklima unserer Berglagen mit das Wertvollste für den Riesling. Das ausgeprägte Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht lässt das Aroma der Traube unverwechselbar intensiv und facettenreich werden. Durch eine gezielte Pflege des Bodens sorgen wir zusätzlich für Harmonie und Ausgewogenheit in unseren Weinen.

Die Qualität und den Stil unserer Weine prägt vor allem die Weinbergsarbeit. Wir kennen unsere Weinberge und die Böden sehr gut und versorgen sie optimal. Lange bevor es in Mode kam, hat mein Vater vieles aufgegriffen und eine sehr kluge Bodenbearbeitung vorgenommen. Nie zu viel, nie zu wenig. Gesunde Böden bekommt man nicht von jetzt auf nachher – da steckt die Arbeit von vielen Jahren drin.

Riesling und Spätburgunder

Das A und O im Rheingau

Es gibt wohl kaum einen Ort, der enger mit der Geschichte des Rieslinganbaus verknüpft ist, wie Johannisberg. Die Gemeinde findet bereits 817 erstmals urkundliche Erwähnungen und 1775 wurde hier die Riesling-Spätlese erfunden. Dieser Tradition verpflichtet und im Bewusstsein um die herausragenden Eigenschaften des Rieslings gilt unser Hauptaugenmerk dieser Rheingauer Paraderebsorte.

Die für den Riesling optimalen klimatischen und geologischen Bedingungen im Rheingau lassen es zu, das volle Potential dieser Traube auszuschöpfen und eine einzigartige Vielfalt an Weinen entstehen zu lassen. Vom perfekten Alltagswein über die großen trockenen und feinherben Spitzenweine bis hin zu den hochwertigsten edelsüßen Gewächsen. Wobei für uns immer der typische Rheingauer Charakter im Vordergrund steht: eine feine, elegante Frucht und große Klarheit.

Außerdem schlagen unsere Herzen seit vielen Jahren auch für die edelste aller roten Rebsorten: den Spätburgunder, der durch die Veränderung des Klimas längst nicht mehr nur in den Steillagen des Unteren Rheingaus gedeiht, sondern uns auch hier sehr noble, filigrane und seidige Rotweine mit sanfter Kraft und Substanz beschert.

Mitte der siebziger Jahre haben wir mit dem Spätburgunder angefangen – der anderen großen Rebsorte neben unseren Rieslingen. Ich habe zwanzig Jahre lang davon geträumt, da vielleicht mal eine Spätlese ernten zu können. Seit 2003 haben wir sogar hin und wieder Auslesequaliät.

Die Weinbergsarbeit

Gesunde und gepflegte Böden

Weil Qualität und Charakter eines Weines im Weinberg entstehen, legen wir allergrößten Wert auf eine naturnahe sowie streng qualitätsorientierte Weinbergsarbeit – ohne den Einsatz von Kupfer oder Botrytiziden und unter weitgehendem Verzicht auf Herbizide.

Um die Reben vor großem Stress zu schützen und die Fruchtbarkeit unserer teils kargen Böden zu erhalten, pflegen wir sie schon seit jeher mit wertvollem Kompost und Stallmist. Eine zwischen den Rebzeilen gesäte und standortangepasste Begrünung schützt die wertvolle Humusschicht. So ernähren sich unsere Reben von fruchtbaren Böden und haben Kraft ihre Trauben stressfrei reifen zu lassen.

Ernte und Ausbau

Respekt vor der Natur

Der maximal schonende Umgang mit Trauben, Most und Wein ist uns besonders wichtig. Zum einen, damit während der Weinwerdung wirklich nichts verlorengeht und der fertige Wein später mit jeder Facette von seinem Jahrgang, seiner Herkunft und der Rebsorte erzählen kann. Zum anderen, weil es der bloße Respekt vor der Unberechenbarkeit der Natur, vor den alten Rebstöcken und vor unserem Beruf gar nicht anders zulässt.

Wir lesen unsere Trauben von Hand und häufig so selektiv, dass Weinberge während der Ernte mehrmals durchgelesen werden. Im Keller fallen die Trauben dann ohne weitere mechanische Beanspruchung in die Presse und werden ebenso schonend und zeitaufwändig gepresst. Nach einem kurzen Absitzenlassen der Moste, warten wir dann voller Spannung den Beginn der Gärung ab. Der Gärverlauf wird bei uns nicht gesteuert und kann zwischen wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Das hängt vom angestrebten Stil ab. Wichtig ist uns nur, den Charakter eines jeden Jahrgangs möglichst nicht zu verfälschen.

Je länger die Traube am Rebstock bleibt, desto aromatischer wird sie. Wenn dann aber schlechtes Wetter kommt, kann schnell alles hin sein. Ein riskantes Geduldspiel. Und das ist mein Leben. Jahr für Jahr. Am Schluss steht immer das Produkt – und ich muss den Wein gerne trinken können. Ich habe noch nie einen Wein auf die Flasche gefüllt, den ich selbst nicht trinken möchte.